Mittwoch, 30. Mai 2012

7. Tag 30.5.2012 von Velikye Luki nach Istra

7. Tag 30.5.2012 von Velikye Luki nach Istra

Distanz: 726 km - Gesamt: 3.727 km  / Wartezeit Grenze: 0 Minuten


Am Vorabend hatte Michel uns freigestellt, was wir machen. Entweder die kurze Strecke nach Istarzu fahren oder die lange Strecke über Smolensk. Hmm - was wie. Angeblich wäre die Strasse zwischen Vel. Luke und Istra zu schlecht, so dass dort nur Panzer fahren könnten. So die Aussage der russischen Motorradfahrer. Die andere Strecke wäre viiiiiel besser und zu empfehlen.
So hatten wir am Abend noch diskutiert. Nach anfänglichem Trend zu kurzen Strecke hatte sich aber die Gruppe für die lange Strecke entschieden. Ich hätte zwar die kürzere bevorzugt, aber so ging es auch.
Wir sind also zeitig gestartet, da einigen bevor stand.
Zunächst westlich, dann viel gen Süden sind wir an der russische/ weissrussischen grenze gefahren. Es sind kleine Strassen mittlerer Güte gewesen mit wenig Verkehr. Bei Newel stand da zwar noch ein Schild, dass wir auf einer PayRoad wären, aber an der Zahlstelle hatten entweder die Night Wolves gezahlt oder man wollte wirklich nichts von uns.

Als wir an der M1 - Autobahn Moskau/ Minsk - angekommen sind haben wir uns entschieden den Umweg zu nutzen und noch einmal 20 Kilometer mehr zu fahren, um Katyn zu besuchen.
Katyn liegt direkt bei Smolensk. Das Katyn Memorial ist auch sofort an der M1 ausgeschildert.


Auf dem Memorial Gelände wehte die polnische und russische Fahne, ausserdem war die Geschichte des Ortes auf vielen Tafeln erklärt. Im hinteren Teil waren dann die Gräber und Gedenksteine.
Ein sehr interessanter Ort, der die bewegte Geschichte deutlich machte. In dem sumpfigen Waldgelände gab es auch noch jedemenge Mücken.
Was uns hier aber erwischte, waren dann richtige Regenwolken aus denen Wasser kam.
Zurück auf der M1 fing es auch ordentlich an zu regnen. In Yarzewo gab es Mittagessen und dann weiter nach Osten. Zwischen den Regenfronten haben wir mal Regen mal Sonne gehabt.

Die M1 ist eigentlich eine einzige Rast/ Tankstelle. Ich weiss nicht, wieviel Kilometer längstens zwischen den Tankstellen liegen. Aber vielmehr als 10km werden es wohl nicht sein.
An Gagarin vorbei wurde der Verkehr immer mehr und immer näher an Moskau nahm er kontinuierlich zu.
Erstaunlich war dann, dass direkt neben der Autobahn zwei Elche standen. Nicht aus Holz, sondern tatsächlich lebende Exemplare. Da muss man also nach Moskau fahren anstatt nach Schweden um Elche zu sehen.
Der Verkehr auf dem zweiten Ring in Moskau war im Feierabendverkehr eine Katastrophe. Eigentlich stand der zweite Ring, so dass wir mit den Motorrädern vorbei geschlängelt sind. Ungewohnt war, dass  die Autofahrer kooperativ Platz gemacht haben.
Das Holdiday Resort Istra liegt etwas ausserhalb an einem kleinen See. So kannte der Motorradfahrer vom russischen Verband das nicht und hatte sich mit seiner Gruppe bei mir mit eingeklinkt, was es nicht leichter machte. Mit 14 Motorrädern rumzuschlängeln ;))
Aber das Garmin/ OSM kannte das Resort ;) Die letzten Meter waren ein nasser Feldweg.
Erschöpft und froh sind wir angekommen.
Die Kurzstreckenfahrer waren längst da und haben berichtet, dass die Strasse nur auf 30 Kilometern wohl etwas heftiger war. Hätten wir mal .... ?
Das Hotel war etwas besonders. Denn es gab einzelne Holzhäuser in einem Gelände, die die Hotelzimmerware. Ein Haus als Restaurant. Ein anderes als Bar. Eins als Rezeption. Eine  schöne Datschensiedlung ;))
Chaotisch war das einchecken. Die Damen an der Rezeption wollten jeden administrativ behandeln und waren überfordert, dass wir alle fast zeitgleich da waren. Ausserdem wurde die Zimmer und geteilten Zeiger vorher nicht richtig verteilt. So war alle stecht hektisch.
Das Abendessen war dennoch gut, wobei die Biervorräte wie üblich zu knapp waren. Hier länger zu bleiben ist bestimmt ganz schön.

Dienstag, 29. Mai 2012

6.Tag 29.5.2012 von Riga nach Velikye Luki

6. Tag 29.5.2012 von Riga nach Velikye Luki

Distanz: 471 km - Gesamt:3.001 km  / Wartezeit Grenze: 90 Minuten


Erst hatte ich gehofft, dass nur die Scheiben des Hotelfenster grau sind. Aber es war draussen grau.
Regen!
Das Frühstücksbuffet war nicht ganz so üppig wie in den Vortagen. Aber dennoch ist das Tallink Hotel durchaus zu empfehlen. Die Zimmer und auch sonst das Hotel waren im skandinavischen Stil.






Beim Start mussten wir als unsere Regensachen von Anfang an herausholen. Nicht gerade schön, aber der Wetterbericht von Daugavpils im Internet verhiess Änderung. Zumindest laut Internet sollte es im Südwesten von Lettland schöner sein und zumindest Trocken.
Tatsächlich war es auch so. Bis Rezekne war das Wetter zwar nicht schön, aber es wurde zumindest trocken. An der Daugava entlang gab es immer wieder schöne landschaftliche Bilder. Ein bisschen wie kleine Seen in Skandinavien.
Die Strassen waren von unterschiedlicher Qualität. Von genial bis Holperpiste.
Dann kam der grosse Moment der Einreise nach Russland. Wie am Vorabend bereits im Orga/ Tourguide Team besprochen, war das die organisatorische Herausforderung der Reise.
Bereits als unlösbar stellte sich die Aufgabe heraus, den Krankenwagen, der uns seit Luxemburg begleitet hatte nach Russland einführen zu können. So mussten die leider bereits in Riga umdrehen.


Weiter war es erstaunlich, wie unterschiedlich EU Versicherungen arbeiten. Alle Französischen Biker hatten keine Grüne Karte für Russland. Aber auch einige der Deutschen mussten Schauen, wie sie diese bürokratische Hürde meistern.
An der Grenze stellten sich aber eigentlich die Letten als die penibleren Grenzer dar. Obwohl wir ausreisten, mussten alle Dokumente vorgezeigt werden. Die Russen dagegen waren sehr nett und hilfsbereit. Sogar eine der Zöllnerinnen kümmerte sich nur um uns, um allen nicht russischsprachigen, was die Mehrheit war, beim Ausfüllen der Zolldokumente zu helfen.
So waren wir recht schnell fertig. Bis aber die ganze Gruppe sich an der ersten russischen Tankstelle treffen konnte, dauerte es doch 1,5 Stunden.
Direkt and er Grenze hatte uns der Präsident des russischen Motorradverbandes, Alexander Lunkin, begrüsst. Eine sehr nette Geste!
Erste Amtshandlung war Tanken. Weiter dann bis Velikye Luki, wobei die Fahrt holprig und einschläfernd war. Ich hatte mit Sekundenschlaf zu kämpfen, so dass ich froh war, in Velikye Luke von einem russischen Motorradfahrer mit Fahne und Audi A8 empfangen worden zu sein, die uns dann zum Empfangsplatz am Weltkriegsdenkmal gebracht haben.
So wurden wir wieder vom Bürgermeister und Gebietschef begrüsst. Reden wurden geschwungen, patriotische Lieder geträllert, Brot und Salz gereicht. Blumen, Kränze niedergelegt.
 Übernachtet haben wir dann im Hotel Jubileynaja im sowjetrussischen Stil am Leninplatz. Ich glaube, dass einige der grossen Eurobikergruppe hier zum ersten mal mit osteuropäischen Baustil und Kultur in Kontakt gekommen sind.
Es gab Einzelzimmer, so dass ich nicht wie in den Vortagen mit Albert das Zimmer geteilt habe.
 Unsere Motorräder wurden in einem eigens abgesperrten Bereich vor dem Hotel abgestellt, wo nur wir Motorradfahrer Zutritt hatten. Ein sehr sicheres Gefühl.



5. Tag 28.5.2012 von Kaunas nach Riga

5. Tag 28.5.2012 von Kaunas nach Riga

Distanz:  308 km  - Gesamt:  2.529 km / Wartezeit Grenze: 0 Minuten



Etwas später als in den Vortagen sind wir gegen 8 Uhr in Kaunas gestartet. Da in Litauen Pfingstmontag kein Feiertag war, hat sich das Rausfahren aus Kaunas etwas chaotischer gestaltet. Erst eine Extrarunde durch ein Wohngebiet und dann noch Thilo und Co. abgehängt ;)) Aber wir haben schnell wieder zusammen gefunden.
Wir sind zuerst eine kleine Strasse nach Vandziogalos gefahren, bevor wir auf die grosse A8/ A10 gekommen sind. Etwas schwieriger erwies sich ohne Bargeld zu Tanken ; )  So mussten wir bis zu einer Lukoil in Panevezys fahren.
An der Grenze, wo es auch wieder keine Kontrollen gab, hatten uns dann Hermejs Biker Lettland erwartet. Zum SOS Kinderdorf nach Bauska ging es im Konvoi.
Die Kinder hatten sich sehr gefreut. Nach anfänglichen schüchternen Blicken, haben sie sich dann aber doch getraut und haben die Motorräder bestaunt. Ich habe auch zwei Kinder mal den Motor anlassen lassen und am Gasgriff drehen. Andere sind mit den Kindern und Lehrerinnen eine Runde gefahren. Zum Mittagessen gab es Bortsch aus der Gulaschkanone. In dem SOS Kinderdorf leben ca. 60 Kinder von klein bis gross, denen dann noch ein offizieller Spendencheck mit 2.000 EUR übergeben wurde.
Im Konvoi ging es dann ca. 70 km bis nach Riga. Aufgehalten hatte uns nur eine Baustellenampel. Ansonsten wurde einfach durchgefahren.

Die Hermejs Biker haben einfach die Strassen gesperrt.
Am Stadtrand von Riga hatte dann die Polizei gewartet und hochoffiziell den Weg zum Rathaus eskortiert, wo ein Empfang durch den Bürgermeister organisiert war.
Reden, Häppchen und kühle Getränke gab es dann noch.


Nach diesem offiziellen Teil ging es weiter im Konvoi, gegen Einbahnstrassen und über rote Ampeln zum Motormuzejs. Dieses war sehr interessant. Nicht wegen der Technik an den Autos. Ich fand vielmehr die Geschichte der ausgestellten Fahrzeuge interessant. Warum, wieso gerade das ausgestellte Fahrzeug den Weg nach Riga gefunden hat.
Nach einer Runde auf der angeschlossenen Rennstrecke sind wir dann zum Hotel.
Die Orga-Besprechugn war etwas ausführlicher als in den Vortagen, da Michel doch sehr nervös wegen dem Grenzübertritt nach Russland war.
Zusammen mit Allen in der Gruppe haben wir einen sehr netten Abend in der Altstadt verbracht. Essen, Trinken und Musik.
Lecker Essen, Volksmusik - Olga ;) und Freiheitsstatue bei Nacht.