Dienstag, 12. Juni 2012

17. Tag 9.6.2012 von Prag nach Ludwigshafen

17. Tag 9.6.2012 von Prag nach Ludwigshafen

Distanz: 566 km - Gesamt 7.987 km Grenze: 0 Minuten


Wunderbar ausgeschlafen bin ich in Kolin wach geworden. Es war doch eine andere Kategorie als Liegewagen. Als Tipp ist also zu schauen, im Wagen 365 unter zukommen, da man dann auch noch den Vorteil hat, jeweils mit dem Transportwagen an den EuroNight angekoppelt zu werden. Dann muss man auch nicht mit Gepäck zum Bahnsteig laufen. Sehr komfortabel.
Die nette Dame hat dann noch, bevor wir in Prag angekommen sind einen Kaffee serviert. Ziemlich pünktlich waren wir am Hlavni Nadrazi, dieses mal sogar in der richtigen Abladerichtung. 
Nachdem alles wieder verstaut war, gab es wieder das obligatorische Problem: Scheinwerferlampe kaputt! Damit habe ich zuerst eine Tankstelle angesteuert um dieses Problem zu lösen ;) getankt und dann auf bekannten Pfaden eine runde durch Prag gedreht- Einiges hat sich geändert aber doch wieder erkannt.
Zum Frühstück hatte ich mich mit Albert 8.30 am Kaffee Slavia verabredet. Da die erst am Samstag 9 Uhr öffnen, wurde es da nichts, aber im Louvre ;)) wo ich während meiner Pragerzeit so häufig mit Carolyn und auch Besuchern war.
 Die Speisekarte ist geändert, dennoch war die Atmosphäre wie immer sehr feudal.
Weiter dann so gegen 10 Uhr auf der Autobahn gen Westen, wobei ich weiter Schleifen durch Prag gedreht habe. 
 Bis Plzen ging es zuerst auf der Autobahn schnell voran, dann aber auch nicht viel langsamer auf Bundesstrassen an Domazlice vorbei, Regensburg, Schrobenhausen bis nach Augsburg.
In Augsburg kam es dann zur Familienzusammenführung. 
Carolyn, Annika und Pirmin kamen aus Oberdorf und Janina zusammen mit Juliane im ICE aus Hamburg. Also die gesetzte zeit mit 16,26 Uhr habe ich geschafft!!!!
 
Nach einem Eis mit MzK´s waren nur noch die letzten Kilometer auf bekannten Strassen bis nach Ludwigshafen zu fahren. Das Abend Programm war dann noch Fussball im PublicViewing Luha schauen. Schon ein schönes Gefühl - gestern noch in Lviv gewesen zu sein, wo dass Spiel Deutschland - Portugal stattgefunden hat.






Freitag, 8. Juni 2012

16. Tag 8.6.2012 von Lviv nach Poprad/ Prag

16. Tag 8.6.2012 von Lviv nach Poprad/ Prag

Distanz: 418 km - Gesamt:  7.421 km Grenze: 19 Minuten




Auch wenn das Hotel eher einer Baustelle geglichen hat, gab es dennoch Frühstück. Da ich Lemberg bereits letztes Jahr gesehen hatte, habe ich auf einen Spaziergang verzichtet und bin sofort aufgebrochen.
Die Holper- und Pflasterstrassen mi herausschauenden Strassenbahnschienen gemixt haben es in sich. Na immerhin wusste ich was mich erwartet und wie ich fahren muss, da ich das ganze mit Maren schon letztes Jahr mit Maren hatte.
Auf dem Weg Richtung Karpaten hat es im Vorland einmal richtig schön geregnet. Da es erst warm war, musste ich zum Regensachen anziehen doch noch wieder stoppen. 
Hinter Sambir ging es dann direkt in die Berge, wobei das Wetter im schöner und die Strasse immer miserabler wurde. Ich hatte den Eindruck, dass der Winter die Löcher im Vergleich zum letzten Jahr erheblich grösser gemacht hat. Vielleicht lag es aber auch am vielen Sand und Split der das ganze noch spannender gemacht hat.
Die Landschaft war wieder genial.
In der Ukraine hatte ich noch getankt, da der Sprit mit 1,12 EUR doch noch günstiger ist.
Die Grenzabfertigung ging auf beiden Seiten schnell. Die Ukrainer hatten der Reihe nach und die Slowaken hatten mich separat an der Schlange vorbei abgefertigt.
Wieder in der Slowakei/ EU fühlt ich mich dann doch wieder im Westen angekommen.
Da ich nach Poprad auf den Autozug wollte, aber noch keine Fahrkarte hatte und wusste ob überhaupt noch Platz ist, habe ich in de ersten grösseren Stadt Hummené am Bahnhof angehalten und für mich und mein Mopped Fahrkarten bekommen.
Damit wusste ich, dass ich nicht Richtung Košice und Bratislava fahren musste, sondern entspann nach Nordwesten. In und um Presov wurden die Wolken aus den nördlichen Bergen immer dunkler, so dass ich gleich die teilweise fertige Autobahn genommen habe.
In Poprad angekommen hatte ich noch viel Zeit. Da schon wieder Regenwolken heranzogen, habe ich meine badehos genommen und bin ins Schwimmbad gegangen. So war ich vom Tag gesäubert und habe die Zeit überbrückt.
Am Bahnhof habe ich dann drei tschechische Motorradfahrer getroffen, die zum offroaden in Rumänien waren. Zusammen haben wir die Zeit gut über rückt mit pivo, cesnecka und rostenka.
Das Verladen war problemlos, genauso wie mein eigenes Schlafwagenabteil im klimatisierten Schlafwagen.
Das rattern der Räder und das Pivo haben für einen guten Schlaf gesorgt.

Donnerstag, 7. Juni 2012

15. Tag 7.6.2012 von Minsk nach Lviv

15. Tag 7.6.2012 von Minsk nach Lviv

Distanz:  702 km - Gesamt:  7.003 km Grenze: 1h 50 min 



Heute Morgen bin ich ohne Regen mit einem leicht bewölkten Himmel wach geworden. Prima, dann geht es nicht gleich pitschnass los.
Zuerst aber Frühstück im Hotel, welches wieder den Sowjet Charme versprühte. Aber was heisst Sowjetcharme. Ich behaupte mal, dass Belarus einfach die Sowjetunion weiter geführt hat und das so ganz normal ist. Auch das sonstige Strassenbild, mit riesen Plakaten, für die besten Bürger der jeweiligen Regionen. Oder Werbung für die Armee. Was man aber nicht sieht waren Bilder von Lukaschenko. Dennoch, so sieht die Sowjetunion 2012 aus. Optisch nett, schöne gepflegte Landschaft, sehr sauber, gute Strassen - aber dennoch Kontrolle, wie ich gestern gemerkt habe, da ich keinen Zugang zu meinem Blog, der auf Google basiert, hatte. So kontrolliert man Meinung. Ich bin dann raus aus Minsk, wobei ich mitten durch das Stadtzentrum gefahren bin. Auf der Autobahn M1, die weiter gen Westen geht, habe ich dann Kilometer machen können. Einen Zwischenstopp gab es in Mir, wo eine Festung steht, die eins von vier Unesco Denkmälern in Belarus ist.
 
Da ich noch vor 10 Uhr da war, brauchte ich nicht mal Eintritt zu zahlen. Nett anzuschauen. Ebenso nett war dann noch das zweite Unesco Denkmal. Das war ca.  25 km von Mir entfernt. Ein schönes Schloss in Nyazvil hatte der Reiseführer noch empfohlen, was wirklich nett war. Drumherum gab es SouvenirShops und ein nettes Café am Schlossteich gelegen. Dann auf der M1 weiter gen Westen. Überraschender Weise kam dann eine Mautstation, wo ich meine letzten russischen Rubel los wurde. Ausländer müssen dort in Dollar, Euro oder eben Rubel zahlen. Genauso ist es an den Tankstellen an den grossen Strassen. Dort werden die Preise sogar in EUR, RUB und USD angezeigt. Was aber bei Preisen von 0,61 EUR/Liter gar nicht so schlimm ist. Mal so für 10 EUR Tanken ;) Ich hatte immerhin Glück und bin an einer Tankstelle auch noch meine getauschten weissrussischen Rubel losgeworden. Wenn was will ich damit. Und für 100'000 BYR zu tanken ist dann auch wieder eine andere Dimension.
 
 Einen Zwischenstopp für Schaschlik musste und durfte sein. Wieder bin ich mit einem Motorrad schnell zu Kontakten gekommen.o hatte mir dann ein Alexej von seiner Zeit in Deutschland erzählt. Ich hätte vielleicht nicht so lange höflich zuhören sollen, denn die Strassen waren bis zur grenze zwar weiterhin wie bei uns, oder sogar besser. Doch hatte ich an der Grenze einen ganz dummen Moment erwischt. Der Linienbus von Brest nach Lutsk wurde zur selben Stunde abgefertigt, was erst auf der weissrussischen Seite ewig gedauert hat und dann auch auf der ukrainischen. Ja, ich bin noch einmal in die Ukraine abgebogen. Zum einen ist der Sprit billiger und zum anderen hoffe ich morgen Abend noch Platz in Poprad im und auf dem Autozug nach Prag zu bekommen. Ich werde mal Prerov zum Fahrkartenkauf ansteuern und dann weitersehen.
 
 Die Ukraine hatte mich gleich mit Holperstrassen wieder und so bin ich dann um Regenwolken herum bis Lviv gefahren.
 Das Hotel hatte ich heute früh noch aus Minsk per Internet gebucht, um ein Ziel ohne rumgegurke zu haben. Es hat prima geklappt, wobei das Hotel auch noch eine Baustelle ist, genauso wie die Innenstadt. Anders al letztes Jahr, gibt es 22.53 Uhr noch Bier, die zentrale Strasse ist zur Fanzone mit riesen Bühne vor dem Opernhaus umgebaut. Es ist jedemenge los. Alles voll mit Leuten die Spass haben aber auch denen, die nun in letzter Sekunde noch bauen und schrauben.  In der offiziellen Fanzone, wo es Carlsberg etc. Gibt, konnte ich auch die bestellten EM T-Shirts bekommen. Also alles ist gut!

Mittwoch, 6. Juni 2012

14. Tag 6.6.2012 von Vyazma nach Minsk


14. Tag 6.6.2012 von Vyazma nach Minsk


Distanz: 586 km - Gesamt:  6.301 km Grenze: 0 Minuten

 

 
 
Grau! So sah der Himmel aus und auch noch sehr gleichmässig. Es regnete schön gleichmässig und ergiebig. Aber solange man sich daraus nichts macht stört es nicht und so bin ich bereits 7 Uhr gestartet und auf der M1 Richtung Osten gefahren. Dank der frühen Morgenstunde waren fast nur LKWs unterwegs. Wie es scheint, sind Russen wohl eher Langschläfer. Sympathisch! Die 180 Kilometer bis Smolensk und zum Abzweig nach Vytebsk habe ich so in gut 1,5 Stunde geschafft. Wie heisst es? Ländergrenzen sind Wettergrenzen. Also lockerte das grau ein bisschen auf und es regnete weniger für die 100 Kilometer bis Vytebsk. Was ich nicht wusste, zwischen Russland und Belarus gibt es keine richtigen Grenzkontrollen. Nur ein Dach und Häuschen drumherum, wo ein paar Polizisten schauten aber keinerlei Anstalten zu Kontrollen machten.
Die Strasse war auf eine. Schlag viel besser. Der Fahrstil ruhiger und die Orte sahen gepflegter aus als dass, was ich die letzten Tage gesehen habe. Überraschen! Auch Vytebsk macht einen sehr guten Eindruck. Alte häuser und Sowjetbauten. Aus Vytebsk kommt Mark Chagall, was wohl jeder weiss. Er ist hier geboren und so steure ich das Art Centre An, was aber noch nicht auf hat. Erst ab 11 Uhr. Misst - Weissrussland ist nur eine Stunde Zeitverschiebung voraus ;)) So komme ich zu einem ausgiebigen Stadtrundgang und Espresso, Cola und Salat. Bezahlen kann ich auch. Mit vorhin getauschten Rubel. 1 €=10.000 BYR. Die Preise sind auch gleich viel osteuropäischer. Das ganze für 50.000 BYR. Dann ging es zurück zum Art Center. Hier wurden Bilder von Chagall ausgestellt, die ein Freundes- und Förderkreis zur Verfügung gestellt hatten. Die meisten Bilder kamen dabei aus Deutschland. Ich hatte so viel von Chagall noch nicht gesehen. War also ganz nett. Dann bin ich im strömenden Regen zum Geburtshaus gefahren, dass ich vorher zu Fuss bereits lokalisiert hatte. 

Da aber alles erst 11 Uhr zum arbeiten anfängt, musste ich die Zeit anders verbringen. Das Geburtshaus/ (Gross)vaterhaus war nett, da jeweils in den Räumen die Bilder hingen, die er mit Bezug zu den Räumen gemalt hatte. Im Hintergarten war den auch die Statue mit dem Geiger, die auf vielen Fotos bereits zu sehen war. Nach der Besichtigungstour bin ich zur M3 gefahren, die auf direkten Weg nach Minsk führte. Erst war es weiter rundum GRAU und es regnete ununterbrochen weiter. Aber so knapp 100 Kilometer vor Minsk änderte sich das Bild. Der Regen liess nach und dann in Minsk kam sogar noch die Sonne raus. Einen kurzen Zwischenstopp hatte ich noch in Chatyn gehalten, einer Gedenkstätte knapp 70 Kilometer vor Minsk, für die im 2. Weltkrieg ausgelöschten Weissrussichen Dörfer. Sehr gespenstisch, da an dem ruhige Ort jede Minute eine Metallglocke schlägt. Laut Wikipedia wurde der Ort Chatyn bewusst zur Sowjetzeit als Gedenkstätte gewählt, um die Namensähnlichkeit mit Khatyn auszunutzen und abzulenken. Auf jeden Fall kann man wenn man beide Orte beucht hat, froh sien, dass diese Kapitel lange vorbei sind. Die Landschaft war sehr landwirtschaftlich geprägt, bis auf den Teil vor Mink. Da bin ich durch den Braslau Nationalpark gefahren. Jedemenge Natur, die gepflegt und sauber wirkten. Auf der Fahrt hatte ich einen fliegenden Storch vor und neben mir, der für ein kurzes Stückchen immer mit dem Motorrad mitgeflogen ist. Am Ziel angkommen bin ich mit Rieseführer und Navi auf Hotelsuche in Minsk gegangen. Aber denkste, dass Hotel Belarus wurde umgebaut, dass andere hatte keinen richtigen Eingang, nur Baustelle und das Planet war ausgebucht. Was nun, weiter geblättert und dann zum Hotel "Turist". Der bin ich ja und schwupp die wupp ghab es ein Zimmer im 15. Stock. Das Hotel hat besten sowjet Charme, wie auch alles drumherum. Da es knapp 8 Kilometer bis zum Stadtzentrum sind, habe ich dann die Metro genommen und die Stadt angeschaut. Wow, gewaltige Sowjetarchitektur mit einigen ältern Kirchen prägen das Stadtbild. Bei Bier, Okroschka und Schaschlik habe ich den Tag ausklingen lassen. Im Hotel habe ich mir dann noch einmal die vielen Geldscheine dieser "Schein"währung angeschaut. Schon schön so 50tausender in der Hand zu halten.

Dienstag, 5. Juni 2012

13. Tag 5.6.2012 von Murom nach Vyazma

13. Tag 5.6.2012 von Murom nach Vyazma


Distanz: 789 km - Gesamt: 5.715 km


Puh, das war eine lange Tagesetappe, die doch nicht bis zum eigentlich geplanten Ende gereicht hat. Eine Stunde später als geplant bin Ich gestartet, da es Frühstück erst ab 8 Uhr gab. Also doch umsonst so 10 vor 7 aus dem Bett. Immerhin gab es zwei schöne Spiegeleier, Wurst und Käse die recht lange vorgehalten haben. Bei schönsten Wetter bin ich kurz vor 9 Uhr in Murom gestartet um dann durch die Weiten Russlands nach Tula zu fahren, um dort in Jasnaja Poljana Tolstois Sommerresidenz zu besuchen. Sonst hatte ich keine weiteren Ziele, dass einzige, was vielleicht falsch war, ich wollte nicht in den Grossraum Moskau zurück, sondern mit einem südlichen Bogen drumherum. Alles hat auch soweit gepasst. Sonne, wenig Verkehr, mal schöne, mal holprige Strassen. Jasnaja Polnana war den Abstecher wert.
 
 
 Wer kann schon sagen am Sommerhaus von Tolstoi und seinem Grab gewesen zu sein. Ich kann es. Un, wobei ich Krieg ind frieden noch nie gelesen habe und an Anna Karenina mich nicht wirklich erinnern kann. Jasnaja Poljana ist eine weitläufige "Parkanlage" die so gehalten ist, wie es vor 100 Jahren aussah. Nach Kaffe, Kuchen und Wasser bin ich bei so 20-22 Grad im Sonnenschein weiter.

Doch hatte ich mich mit den Entfernungen und den Strassenzuständen etwas überschätzt. Anders als gedacht habe ich es nicht bis Smolensk geschafft, sondern bin angesichts der späten Zeit und den gefahrenen Kilometern von Yunost nicht wie geplant nach Westen, sonder gen Norden, nach Vyazma abgebogen, um morgen auf der M1 richtig Kilometer zu schaffen. Untergekommen bin ich so auch in einem Hotell direkt an der M1. Sauber, laut und hoffentlich ist mein Mopped auch morgen noch in der Avtostojanka. Übrigens, es ist erstaunlich, was an Vodka, Sekt und Bier in Raststätten getrunken wird.

Montag, 4. Juni 2012

12. Tag 4.6.2012 von Kostroma nach Murom

12. Tag 4.6.2012 von Kostroma nachMurom

Distanz: 580 km - Gesamt: 4.926 km


Es regnete heute früh wie aus Kübeln. Die Regentropfen klopften an das Fenster und aufs Fensterbrett. Es war nicht gerade motivierend aufzustehen. Aber was solls.

Nach dem Frühstück ging es los. Erst noch Kostroma anschauen und dann in den  Nordosten aus Kostroma raus.
Der Regen hatte, nachdem ich losgefahren bin, freundlicherweise sofort nachgelassen.
Auch im Laufe des Tages wurde es immer schöner, so dass ich dann in Nizhniy Novgorod sogar ins Schwitzen geraten bin.
Aber zuerst hatte ich noch einen guten Schreck in der Morgenstunde abbekommen. Nach einem Ampelstopp qualmte mein Motorrad wie verrückt von unten heraus und es roch unangenehm. Erst dachte ich wieder an Kabelbrand oder so etwas, aber zum Glück war es nur Wasserdampf vom Auspuff, wo das Pfützenwasser der letzten Löcher verdampfte.
Kostroma selbst war ganz nett. Sehenswert waren die Markthallen im Ort und das Kloster, was wunderbar in der Sonne an der Mündung von Kostroma und Wolga etwas ausserhalb glänzte.
 Weiter ging es nach Osten, eine DPS Station hatte mich kurz aufgehalten aber der nette Polizist fragte n$ur nach woher und wohin und hat das Mopped begutachtet.
Die Strasse nach Kirov wurde schon merklich ruhiger und die Landschaft wandelte sich stark. Eher etwas nordisch-skandinavisch. Aber dann bin ich wieder gen Süden an die Wolga zurück gefahren und hatte eine wunderbare Motorradstrasse zwischen Ostroskoye und Kineshma gefunden. Leer udn kurve an kurve mit neuem, sehr rauen Asphalt.
Ab Kineshma ging es wieder parallel zur Wolga, auf Strassen die auf Sandboden und neben Kiefern-/ Birkenwäldern gebaut sind. Hier holten mich noch einige Regenschauer ein, aber der Himmel blieb viel versprechend.
In Nizhniy Novgorod, die Russen sagen nur Nizhniy war recht viel Verkehr, aber zum Kreml habe ich gefunden. Die Stadt liegt an der Mündung von der Oka in die Wolga, was wirklich schön vom Kreml hoch über den Flüssen zu bestaunen ist. Die Wolga selbst ist eher ein grosses Meer wenn man das so sieht. Von der Dimension her ist es für mich kein Fluss mehr.
Ansonsten, Kreml = Burg = Kirche + Regierungsgebäude, was hier die Gebietsregierung war.
 In der Fussgängerzone gab es dann noch einen Kaffe, Wasser und Blinitschki mit Banane und Kondensmilchsauce mit Mohn. Sehr lecker ;))
Von Nizhniy ging es dann auf sehr guten Strassen, d.h. nur Bodenwellen und kleinen Schlaglöchern bis nach Murom.
Am Morgen hatte ich noch ein Hotel in Navashino angepeilt, aber das machte mir keinen guten Eindruck. Dank einem einheimischen Motorradfahrer auf einer Honda Hornet habe ich aber ein kleines Hotel gefunden, wo es Essen, Pivo und Bett gibt. Erstaunlich ist, dass das relativ neue Haus mit vier Stockwerken, bis oben hin in traditioneller Baumstamm auf Baumstamm Bauweise errichtet ist.
Das Motorrad darf in der Zwischenzeit hinter einer Blechtür auf dem Parkplatz der Hotelbesitzer stehen.

Sonntag, 3. Juni 2012

11. Tag 3.6.2012 von Moskau nach Kostroma

11. Tag 3.6.2012 von Moskau nach Kostroma

Distanz: 538 km - Gesamt: 4.346 km


Uups, der Wecker hat zeitig geklingelt, aber nach dem netten Abend, soll es nun endlich auch wieder auf die Strasse gehen.
Wie die letzten Tage, gab es zunächst wieder Frühstück im Hotel Metropol. Wie Ihr wisst, Harfenmusik und ein reichhaltiges Buffet.
Danach habe ich mein Motorrad gepackt, alles auf die gewohnten Plätze verstaut und dann raus aus Moskau.
Dank der wundervollen Openstreetmap Karte, ging dies wie gehabt ohne Probleme. Die Region Moskau ist riesig und so hat es auch einige Zeit, so ca. 1 Stunde gebraucht, um endlich von der Stadt weg zu kommen.

Ich bin zunächst Richtung Osten nach Vladimir gefahren, vorbei an Städten mit so klingenden Namen, wie Radiozentr und Elektrosta(h)l. Der Verkehr hat, um so mehrm an sich von Moskau entfernt, merklich abgenommen.. Aber auf der M7, die ich zum schnellen wegkommen gewählt habe, von Ruhe keine Rede sein kann.
Was mir aufgefallen ist, ist, dass die "DPS" Polizeiposten den ganzen Tag an allen Starssen zwar gut besetzt waren, aber anders als vor zwei Jahren, nicht den gesamten Verkehr kontrolliert haben und eher zurückhaltend aufgetreten sind. Ist das ein Zeichen für Normalisierung?

Als erstes Etappenziel hatte ich mir Vladimir gesetzt.
Keine Person, sondern den Ort! Zwar war auch wieder, so wie bei allen ex-sowjetischen Städten, eine schöne Stadtumfahrung vorhanden, doch bin ich in die Stadtmitte, trotz Motorradverbot gefahren.
Die Städte nordöstlich von Moskau sind im zweiten Weltkrieg wenig in Mitleidenschaft gezogen worden, so dass sie heute touristisch erschlossen als der "Goldene Ring" von Moskau gelten.
Tatsächlich, in Vladimr gab es ein sehr schönes Stadttor und auch andere schöne alte Gebäude.
Aber noch schöner war es am zweiten Etappenziel - der russischen Partnerstadt von Rothenburg ob der Tauber:
 in Suzdal.
Suzdal ist und war laut Reiseführer wohl einiges älter als Moskau und war früher auch viel bedeutender.
Eigentlich sah Suzdal auf den ersten Blick wie ein ganz normale russisches Dorf aus. Aber dann überraschte der schöne Suzdaler Kreml (=Burg, wie Ihr wisst) und das Kloster.
Von Suzdal aus bin ich dann über Ivanovo nach Jaroslawl gefahren, wobei mich die Regenwolken mehr als nur ein bischen nervös gemacht haben.
Bei der Suche nach einem Kaffee haben mich dabei zwei Mopped-Jungs aufgegabelt, Alexej und Boris, die der Meinung waren, dass ein deutscher Motorradfahrer der nach Jaroslawl kommt, betreut werden muss. Ich habe mich diesem gern angenommen und bin in die "Stammkneipe" mitgefahren, wo Freunde von den Beiden bereits waren. Es war ganz nett, bei Blinitschki mit saurer Sahne, Soljanka und Kaffe. Was die nicht verstanden hatten, war, dass ich kein Bier, Vodka oder andere alkoholischen Gettränke wollte.
Das ganze hatte sich etwas in die Länge gezogen, so dass ich erst nach 18 Uhr von Jaroslawl weggekommen bin, um dann der Wolga - die ich in Jaroslawl erreicht hab -  gen Osten  zu folgen.
Das Tanken hat sich mal wieder als Problem herausgestellt. Zum einen gilt hier nur und ausschliesslich die Methode, das egal wie man bezahlt Cash oder Kreditkarte, vorab zahlen muss. Das heisst, man muss den Benzinbedarf vorher schätzen und zahlen. Ausserdem, kommen nicht alle Lukoil Mitarbeiter mit Kreditkarten zu recht ;)
Aber dennoch habe ich mein Benzin bekommen und bin dann Wolga abwärts gefahren. 
Da mich ein fürchterlicher Regen, der aus nur noch gleichmässigen graue strukturierten Himmel sich ergoss umgab, habe ich in Kostroma Station gemacht. Am Stadteingang war ein Azimut Hotel, dass zu recht vernünftigen Preis Zimmer und Essen bietet. Ein Bier ist zwar auch noch nicht ganz billig, aber mit 150 RUB = 3,60 EUR deutlich günstiger als Moskauer Preise sind, wo ein Bier 260-300 RUB = 6,60 bis 7,20 EUR gekostet hat.