Mittwoch, 31. August 2011

6. Tag 31.08.2011 von Kiew nach Lemberg

Kilometer:  689 km Olaf:  2`656 km / Maren  2`193 km







Am Morgen sind wir in Kiew gestartet, nachdem ich in der neben dem Hotel liegenden Schinomontasch

noch Luft bekommen habe. Zunächst nach Norden aus Kiew und dann weiter gen Nordwesten. Nicht mehr wie bisher nach Osten, sondern ab hier nur noch West!

Der Stadtverkehr ist zwar recht quirlig, aber wir haben es doch gut geschafft.
Die Strasse war bis Dymer nocht recht voll, wurde dann aber immer leerer, bis wir sie bei Ivankiv fast für uns allein hatten.
Die die Natur sieht aus wie in der Markt Brandenburg nur die Strassen führen auch nach Tschernobyl das ca. 30-50 km von uns entfernt war.

 Später hatten wir dann auch noch Schilder gesehen, die aufgrund der Strahlenbelastung davor warnten Pilze zu sammeln.
Kurz vor weissrussicher Grenze war dann Schluss. D.h. eigentlich bleibt die Strasse in der Ukraine und macht einen Bogen um dann wieder Richtung Korosten zu gehen. Aber die zwei Milizionäre waren der Meinung, dass wir keinen Grund hätten da lang zufahren. Na ja - also mit 100 km Umweg wieder zurück.
Über einen "wunderschönen" staubigen Feldwege, sind wir zur M07, welche sich als niegelnagelneue Betonstrasse herausstellte. So kamen wir wenigsten bis westlich von Korosten gut voran. Die Strasse danach war dann wieder typisch Ukraine - holprig, wellig, löchrig.

Als Tagesziel wollten wir irgendwie bei Rivne stoppen, aber Rivne und auch danach Dubno sahen so merkwürdig aus, dass uns nicht der Sinn zum Hotel suchen kam. Also haben wir beschlossen doch noch nach Lember/ Lviv/ Lvov zu fahren. Dazwischen gab es noch für Maren spezielle Erfahrungen mit der ukrainischen Polizei, die selbstverständlich ohne Protokoll schwerwiegende Verkehrsverstösse ahndete. Daneben tobte dann der normal Autobahnverkehr.

Zwar hatten wir es erst knapp 20 Uhr geschafft, im Євроготель zu sein, aber es lag recht zentral zum Stadtzentrum. Auf den ersten Blick und nach einem kleinen Essensgehbummel, sieht Lemberg sehr spannend aus und macht einen mehr mitteleuropäisch guten Eindruck als Kiew am Vorabend.

Das k.u.k. auch hier war sieht man sofort.
Nur dass man nach 22 Uhr nichts mehr bekommt - na ja, ich weiss nicht warum!

Dienstag, 30. August 2011

5. Tag 30.08.2011 Kiew


Kilometer:  0 km Olaf:  1`967 km / Maren  1`504 km



Ein Tag ohne Motorrad zu fahren tut auch gut.
Erst ein deftiges Frühstück im Hotel und dann los. Die Motorräder stehen immer noch gut direkt neben dem Haupteingang.

Aber Kiew? Was fällt ein ein für/ über/ von Kiew ein?
In kurzen Schlagworten was wir gesehen haben:

 Zuerst ging es zum "Golden Tor" und von dort zur "Sofien Kathedrale". Die Temperaturen gingen amMorgen noch, so dass die ersten Kilometer nicht weiter schwierig waren.
Nach 208 Stufen im Glockenturm hatten wir einen Überblick über Kiew bekommen. In der Kathedrale wurden wir von mehreren Wachdeschurnajas genau beobachtet, dass wir auch ja nicht fotografieren.
Aber dennoch konnten Maren die 15.000 Ostereier fotografieren:
 Über das "Michaelskloster" ging es per Seilbahn und Metro zur "Holodomor Gedenkstätte" und zum "Höhlenkloster".

 Entlang des Dnepr schlichen wir schon und anschließend per Metro zurück auf den Kreschatik, wo für T. Tymoschenko demonstriert.
 Einen anderen Eindruck gewannen wir von Kiew noch auf dem "Andreassteig", wo es etas kleiner Zuging.
 Eher schleichend und geschafft von der Stadt sind wir nochmals mit der Metro zu den Dneprinseln gefahren, wo wir nach einiger Suche noch leckeres Schaschlik gefunden haben.
Zurück an der Metro Station Woksalnja und Fussmarsch zum Hotel haben wir den Abend in einem netten Restaurant in der Nähe vom Hotel ausklingen lassen.
Kiew war nett!

Montag, 29. August 2011

4. Tag 29.08.2011 von Tschernowitz nach Kiew


Distanz:  516 km Olaf:  1`967 km / Maren  1`504 km






Nach dem Aufwachen und Stadtfein machen, haben wir auf das Hotelfrühstück verzichtet und eine abenteuerliche Trolleybusfahrt in das Stadtzentrum unternommen. Tschernowitz, Hauptstadt der Bukowina, sieht man an, dass es mal zur k.u.k. Monarchie gehörte und damit österreichisch war. Zwischendurch zwar auch mal rumänisch und sowjetisch und... Eine spannende Stadt.


Die Strassen in die Altstadt sind noch gepflastert, wo bei Regen bestimmt viel Freude mit dem Motorrad aufkommen würde. Die Häuser und der Marktplatz entsprechend nett anzuschauen. Ziel war ein Frühstück in einem der Kaffeehäuser - und siehe da, wir haben wirklich ein nettes gefunden.

Zurück wieder mit dem Trolleybus, Motorräder gesattelt, mein Schleichreifen an der nahen Tankstelle aufgepumpt und raus auf die Strasse. Was gar nicht so einfach war, da doch mehr Verkehr an einem Montag als an den vorhergehenden Wochenendtagen war.
Die Strasse Richtung Nordosten führte dann nicht mehr durch Berge, sondern im Flachland mit riesigen Feldern, die teilweise schon abgeerntet waren. Bei 30 Grad mit einem leichten Wind, war es geradezu angenehm.
Als Ziel haben wir uns Kiew gesetzt, um morgen in Kiew einen ganzen Tag Zeit und ohne Motorrad zu haben. Das bedeutet, dass wir ziemlich viele Kilometer fressen mussten.
Einen Zwischenstopp haben wir in Chotyn eingelegt, was wirklich nett war. Eine filmreife Festung thront hoch über dem Dnistr. Restauriert mit EU Mitteln und Sonnenschein: Ein Bilderbuchbild. Oder?
Von Chotyn aus sind wir durch die unendlichen ukrainischen Weiten bis nach Kiew gefahren, was aber Handgelenk und Hinterteil gut strapaziert hat.

Zwischendurch wurde ich noch von der netten Polizei angehalten, die der Meinung waren, noch 200 UAH für den Abend zu brauchen, da ich angeblich neben Maren auf der Linksabbiegespur gefahren bin.

Nach Kiew reinzufahren ging relativ einfach. Einfach die E40 hinein, genau bis zum Peremohy Platz, wo das Hotel Lybid stand, wo wir es erwartet hatten. Dank Internet, haben wir bereits heute Morgen aus Tschernowitz im Internet ges(b)ucht, um eine Adresse zum Anfahren zu haben.

So, nun aber noch Nachtessen und Schlafen!

Sonntag, 28. August 2011

3. Tag 28.08.2011 von Yavora nach Tschernowitz

Distanz: 448 km Olaf: 1`451 km / Maren 988 km






Zeitig wollten wir uns wieder auf den Weg machen, bevor die Sonne anfängt zu wärmen. Im Motel war es etwas schwieriger, da die Angestellten auch um 8 Uhr noch schliefen. Unvorstellbar - nein - bis nach 2 Uhr hatten Sie noch gefeiert.
Aber nachdem wir nur schwer in den Schlaf gekommen sind, war es mehr als gerecht, dass die beiden "Mädchen" mit einem Wummern geweckt wurden und wir so dann auch ein kräftiges Frühstück bekamen.


Auf den ersten 30 km ging es über Schotter- und Offroad-Pfade durch unberührte Landschaft, so wie man es sich vorstellt.
Wir wurden durchgeschüttelt und geweckt. Das hat einige Zeit gekostet, so dass wir erst zum späteren Mittag in Ivano-Frankivsk waren.  Rund um Boryslav hatte ich zuvor bis zum Yellow Magasin mit dem Garmin zu kämpfen.
Nach dem Mittagessen sind wir wieder Richtung Süden hinein in die Berge. Schöne Strassen manchmal mit viel Asphalt unterbrochen. Schöne Landschaften - Bäume und winkende Anwohner. Aber auch ein anderer deutscher Motorradfahrer mit "AUS" Landeskennzeichen.









 





Gegen 20 Uhr sind wir in Tschernowitz angekommen. Gott sei Dank regnet es nicht, denn dann wird die Stadtdurchfart die nur aus Pflastersteinen besteht bestimmt zur echten Herausforderung.
Unsere  Herausforderung war aber die Hotelsuche, mit richtig kaiserlicher Logie und nettem Schaschlik - aber lieber Schwein als Lamm. Im übrigen auch wieder Schopski Salat ;)) und Bicki auf der Speisekarte.


Samstag, 27. August 2011

2. Tag 27.08.2011 von Poprad nach Yavora


Distanz: 365 km  - Gesamt: Olaf  - 1.003 km Maren 540 km
Wartezeit Grenze: 50 Minuten





Nach einer durchschwitzten Nacht sind wir mit knapp einer Stunde Verspätung in Poprad angekommen. Unsere Mitabteilnutzer, die es vorgezogen hatten ohne Frischluft und in der Hitze zu schlafen, sind noch weiter bis nach Košice gefahren. In richtiger Eisenromantik wurde an unserem Zug immer wieder rangiert und umgehängt während  der vielen Stopps in Tschechien und in der Slowakei.
So auch wieder in Poprad, wo der zweite Wagon mit Autos wieder an den EN zur Weiterfahrt nach Košice angekoppelt und der Wagen mit unseren Motorrädern an die Abladerampe geschoben wurde.
Die Motorräder mussten rückwärts von uns runter geschoben werden.


Nachdem dies zum ersten Schweissausbruch vom Tag gereicht hat, ging es weiter gen Osten los.
In Tatranska Lomnice frühstückten wir neben einer Vielzahl von Wanderern. Die Tatra ist ein ziemlich winziges Hochgebirge, so dass genauso schnell wie wir drin auch wieder draussen waren.
Auf schönen neuen Strassen ging es an Flussläufen und Burgen entlang immer Richtung Osten.
Bei der Planung hatten wir beschlossen, nicht über Košice, sondern lieber den nördlichen, kleineren Grenzübergang bei Velkiy Berezniy zu nutzen. Also blieben wir nördlich Richtung Presov und dann Richtung Humenné. Es sah gut aus, so dass wir gehofft hatten, gegen 13 Uhr an der Grenze zu sein.
Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Ganz so einfach war es dann doch nicht.
Nach ca. 230 km ging Marens Motorrad einfach aus. Zunächst erst nur bei höheren Gängen und dann aber schon, wenn man losfahren wollte.
Da merkt man, mit der vielen Elektronik, kann man eigentlich nichts machen. Wir versuchten unser Glück, ebenso wie drei weitere Motorradfahrer, aus Heilbronn, die auf Karpatenrunde waren. Wir hatten einmal das Mopped resetted. Dies reichte gerade mal für 6 km, um nach Strázke zu fahren.
Aber dann ging gar nichts mehr. Im Schatten von Alleebäumen haben wir per Telefon alle Möglichkeiten aktiviert. Schutzbrief und ADAC haben aber nicht so richtig geholfen. Mit herumfragen habe ich aber Jaroslav in Michalovce gefunden. Jaroslav analysierte schnell, dass es die Kraftstoffsteuerung ist. Als Retter in der Not, erwies sich die R 1200 ST, aus seiner Garage, wo er uns das baugleiche Teil zur Verfügung stellte. Ein Engel! Das Teil haben wir dann später per BMW und TNT Express wieder organisiert.

Mit 4 Stunden Verzögerung ging es dann doch noch durch eindrucksvolles, dich bewaldetes und hügeliges Land bis zur Grenze.

Nach 50 Minuten Grenzübergang, mit äußerst unhöflichen ukrainischen Beamten, fuhren wir bis nach Turka, durch den Nationalpark. Zwischendurch gab es noch eine nette kurze Passkontrolle auf einer Passhöhe, wo die ukrainische Strasse sehr dicht an die polnische Grenze herankommt.

In den Dörfern die wir durchfahren, war es sehr ruhig. Landwirtschaftlich geprägt, ein paar Kinder liefen mit Badesachen rum. Mo sie wohl vorher in der/dem Usch baden waren.

Etwas kribbelig wurde es noch, als wir Richtung Turka kamen und der Benzinvorrat doch merklich zur Neige ging. Nach ganz vielen Schlaglöcher haben wir Benzin für Euros, mit kurzer Überredung, bekommen. In Turka gab es kein Hotel, aber durch Fragen einen Hinweis auf ein Motel in Richtung Sambir.
Und das war dann in Yavora. Ein akzeptables Motel, mit Soljanka und warmen Bier in netten Pavillions im Garten.
Nur die Angestellten hatten uns nicht ganzvertraut. Da wir am nächsten Morgen alles in Euro zahlen wollten, liessen wir Anschreiben. Nur sie wollten noch einen Pfand. Nach mehrmaligen Wecken hatten Sie dann Marens Pass und wir unseren Schlaf.

Freitag, 26. August 2011

1. Tag 26.8.2011 von Bad Oberdorf/ Chemnitz nach Prag


Distanz Tacho: 638 km / 175 km





Da wir das schöne Sommerwetter für  eine gemeinsame Bergtour auf dem Schmugglerpfad zwischen Oberjoch und Schattwald genutzt hatten, war diesmal Start nicht in Ludwigshafen, sondern in Bad Oberdorf.
Maren ist einige Stunden später von Chemnitz aus nach Prag aufgebrochen.



Bei wunderschönstem Sonnenschein und sehr heissen Temperaturen von 30 Grad und mehr, bin ich erst den Jochpass hochgeschlichen, über Kempten, Tankstoppschleife in Kaufbeuren, die A96 und A92 nach Deggendorf gefahren.

Puh war das heiss.
Schöner und angenehmer war es dann im Bayrischen Wald. Auf kurvigen Strassen, über den grossen Arber und Arbersee war es angenehmer zu fahren.
Nächster Tankstopp war dann in Zelesna Ruda/ Böhmisch Eisenstein. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich das erste mal über die Ost-Schengengrenze nach Tschechien gefahren bin. Bayrischer und Böhmerwald sind eigentlich gleich, wobei es in Tschechien angenehm weniger Verkehr hatte.
Mein neues Garmin-Navi kennt sowohl die deutschen, als auch die tschechischen Ortsnamen, was aber nicht immer ganz einfach ist. Dann über Klatovy, Nepomuk (Plzen) und Nepomuk (Pribram) nach Prag. Kurz vor Nepomuk Pribrbam hatte ich dann noch ein Freibad gesehen und nach einigen Hin- und Herüberlegungen doch angehalten ;) 
Die Abkühlung war genial aber nur von kurzer Dauer.

In Prag hat mich zuerst die neue Autobahnsüdumfahrung überrascht. Es ist erheblich einfacher als noch vor 11 Jahren um Prag drum herum zufahren. In Ruzyne - oder McDonald in Dejvice hatte ich mich eigentlich mit Maren verabredet, die um 16.45 Uhr in Chemnitz gestartet ist. Aber weder an Ausfahrt 7 bei Kladno noch an Divorka Sarka habe ich Maren getroffen. Nach dem Sie meine SMS nicht gelesen hatte, hatten wir uns noch per Handy zusammen telefoniert.
Direkt an der Ausfahrt 19 auf dem Prager Ring hatten wir uns getroffen und sind mit einer kleinen Runde durch Prag zum Autovlak problemlos gefahren.
Die Verladung ist nicht ganz so einfach wie an deutsch/ österreichischen Autozügen. Die Fahrkarte hattte Maren bereits vor einigen Wochen in Chomutov am internationalen Fahrkartenschalter gekauft. Die Karte für den Liegewagen ich, über die INternetseite der Slowakischen Bahn. 
Trotz der vorhandenen Fahrkarten, waren Fahrzeugschein und Grüne Karte erforderlich. In Tschechisch musste dann noch unterschrieben werden, dass der Transport ohne Verantwortung der Tschechischen Bahn erfolgt.
Beim Verladen und Sichern der Motorräder (was nur mit eigenen mitgebrachten Spanngurten geht - die CD/ ZSD haben keine Gurte) bin ich noch einmal richtig ins Schwitzen gekommen.

Drei weitere tschechische Motorradfahren haben auch noch Ihre Motorräder verladen, die für ein paar Tage in die Tatra wollten.
Bis zur Abfahrt des Zuges haben wir dann noch im Hlavní nadrazi Baguettes mit Pivo bekommen.
Pünktlich mit 4-5 Minuten Verspätung ging es dann los, wobei Temperaturen von 31 Grad im Abteil das ganze schwer gemacht haben die Fahrt als angenehm zu empfinden. Leider waren im klimatisierten Schlafwagen keine Betten mehr frei.