Sonntag, 25. April 2010

28. Von Feldkirch nach Ludwigshafen

28. Tag  - 25. April 2010
Von Feldkirch nach Ludwigshafen 107 km
Gesamtkilometer: 11.082 Kilometer
Wartezeiten an der Grenze: 0 Min. A/ D

Der EN 464 war genau 7.21 Uhr in Feldkirch. Das Rangieren der Autowagen und Abladen ging sehr schnell, so dass ich noch vor 8 Uhr auf der Autobahn Richtung Bregenz war.

Pünktlich zum Frühstück war ich 9 Uhr ZUHAUSE!!


Samstag, 24. April 2010

27. Von Bekescsaba nach Graz ( Feldkirch)

27. Tag - 24. April 2010
Von Bekescsaba nach Graz (Feldkirch) 629 km
Gesamtkilometer: 10.975 km
Wartezeit an der Grenze: 0 Min. HU/SLO/A 



Ich habe mir beim Frühstück und Packen Zeit gelassen, da ich "nur" einmal in Ungarn von rechts unten nach links Mitte muss.

Aber gleich beim Start spinnt das TomTom und funktionierte gar nicht. Also wieder auf Karte und Vorwegweiser verlassen und prompt fahre ich in die falsche Richtung nach Szeged  - anstatt nach Keszgemet. Nach 15 km merke ich es und kann meinen Fehler korrigieren und auf einer kleinen Querstrasse durch Felder fahren. 

Auf der Strasse nach Keszgemet waren dann noch einige türkische und rumänische LKWs unterwegs aber ansonsten bin ich gut vorangekommen, soweit es die vielen Ortsdurchfahrten zugelassen haben.

Die Donau überquerte ich in Dunaföldvar.
Ich bin im Sommer angekommen! 25 Grad. Die Sonne hat schon Kraft. Am Nordufer des Balatons entlang geht es weiter nach Westen. 

Ein Nachmittagsessen und Kaffeestopp mit Panoramablick auf der Sonnenterasse musste dann nach über 350 km sein.


Die letzten Kilometer bis Graz verliefen problemos. Grenzen gibt es keine, so dass ich noch einen kurzen Abstecher im Dreiländernationalpark nach Slowenien gemacht habe. 
Auf der Phyrnautobahn spule ich die letzten 30 km ab.


21.15 Uhr war Verladung im Grazer Hauptbahnhof,
wobei ich wieder auf dem Bahnsteig zum Zug fahren durfte.

Freitag, 23. April 2010

26. Von Bukarest nach Bekescsaba

26. Tag - 23. April 2010
Von Bukarest nach Bekescsaba 713 km
Gesamtkilometer: 10.346 km
Wartezeit an der Grenze: 1 Minute - 0 Min. RO 1 Min. HU

Ich sattel mein im Hotelinnenhof geparktes und gut gesichertes Motorrad und verlasse Bukarest. Dafür brauche ich über eine Stunde.
Zum einen ist der viele Verkehr schuld, aber auch die Baustellenumleitungen mit den fehlenden Ausschilderungen.
Auf der A2 Richtung Nordwesten fahre ich bis Gaesti und danach in die Berge. Diesmal sind es die Karpaten. Wunderschöne Strassendörfer mit überall blühenden Obstbäumen passiere ich. Aber auch in diesen Dörfern gehört der Pferdewagen zu dem normalen Transportmittel, wo man immer wieder aufpassen muss.
Wie die letzten Tage sieht man auch überall die Verkaufstische vor den Häusern. Es gibt Obst, Blumen und sonstigesGerümpel. Was ich zum erstenmal sehe ist Käse. Weiter in den Bergen auf einem Passparkplatz gab es auch so einen Käseverkäufer der mich probieren lässt.

Es warRäucherkäse und Ziegenkäse. Lecker! Ich konnte ihn gerade soüberzeugen, dass ich mit dem Motorrad keinen Käse mitnehmen kann.

Die Karpaten sind mindestens so beeindrucken wie der Kaukasus. Auf einer frisch geteerten Serpentinenstrasse geht es Berg auf und ab bis kurz vor Brasov, wo ich eine Nebenstrasse Richtung Sibiu nehme. In einem weiten Tal, links neben mir die rieisgen schneebedeckten Berge, geht es bis Sibiu, wo ich auf dem historischem Marktplatz meinen Nachmittagsespresso bekomen habe.
Sibiu (Hermannstadt) hat ein wunderschönes restauriertes Stadtzentrum, welches, wie ich sehen und hören konnte, touristisch gut erschlossen ist.
Die nächsten Kilometer waren nicht lustig. Auf der mit LKWs vollen und staubigen E68+E81 musste ich knapp 100 km fahren. Erleichtert war ich, als es nordwärts auf der weniger befahrenen E79 weiter geht.
Zwischendurch hatte ich wieder nachgetankt und festgestellt, dass es meinem Vorderrad gut geht. Kein Druckverlust! Das beruhigt. Aber als ich an der Tankstelle weiterfahren wollte, meldete das Motorrad, dass das Vorderlicht nicht gehen würde und auch nicht ging. Nach Jalta das zweite mal und ausserdem ist auch eine Glühbirne vom Zusatzscheinwerfer ausgefallen. Ohne Licht weiter zu fahren macht keinen Sinn. Ich will gesehen werden und muss, da es bereits 17.30 Uhr war und noch nach Ungarn wollte, auch was sehen. Eine kleine Bastelrunde und ich konnte weiter.
Im Abendlicht beschienene grüne Wiesen, Hügel und wieder in der Ferne schneebedeckte Berge. Eine überraschend schöne und tolle Landschaft.
Ich habe noch gegrübelt, ob ich in RO bleiben soll. An der Strasse waren immer wieder Pensionen ausgeschildert. Als aber ein Schild mit 160 km nach Bekescsaba kommt und es "erst" 18.30 Uhr MESZ war, also eine Stunde früher als in Rumänien, beschliesse ich, weiter zu fahren. Von den 160 km hat sich das für 100 km ohne Zweifel gelohnt.

Niegelnagelneue, asphaltierte, leere und kurvige Strassen in wunderschöner Abenstimmung und Landschaft. Ein Traum!
Die Bergwelt lass ich beim abspulen der 100 km hinter mir und 30 km vor der Grenze bin ich in einer ebenen sumpfigen Landschaft.
Grenze?: Kein Rumäne zu sehen. Nur ein Ungar, der mich bittet, den Helm abzunehmen um das Passfoto zu prüfen. Alles kein Problem und ich darf weiter. Das war die Grenze.Wenn man die leeren alten Anlagen sieht ist es fast unvorstellbar, was früher dort war und dass diese Grenzen nun wirkliche EU-Innengrenzen sind.
Direkt nach mir war ein ungarischer Harleyfahrer am Zoll, der in Rumänien getankt hat. Er empfiehlt mir das Fenyves Hotel, nach dem Ortseingangsschild Bekescsaba und danach 3 km nach links.
Ein guter Tipp! BARACK PALINKA!

Donnerstag, 22. April 2010

25. Von Albena nach Bukarest


25. Tag- 22. April 2010
Von Albena nach Bukarest 315 km
Gesamtkilometer: 9.633 km
Wartezeit an der Grenze: 1 Minute - 0 Min. BG 1 Min. Ro

Ich starte in Albena das letzte mal für diese Reise direkt am Schwarzen Meer. Das Wetter ist traumhaft und nichts hält mich wirklich in dem Hotel.
In Varna bin ich im morgendlichen Verkehrschaos gelandet und irgendwie war es wie in Italien . Das Licht, die Häuser, die Pflanzen, der Staub.
Auf der Autobahn Richtung Westen schaffe ich ordentlich Kilometer und mache mal wieder bei einem UNESCO Denkmal halt. Beim Reiter von Madara in der Nähe von Shumen. Es ist ein Relief, welches in eine Felswand eingehauen ist.

Danach bin ich in einem leichten Hügelland mit grossen blühenden Rapsfeldern Richtung Norden gefahren. Die Sonne hat schön den Rücken gewärmt, so dass leichtere Motorradbekleidung genügt hat. Bei einem Tankstopp kontrollliere ich auch wieder die Luft. Mit 2,3 bar am Vorderrad hält sich der Druckverlust im Rahmen. Beim Gespräch mit den Tankwart - bereits seit Serbien bin ich es gewohnt, dass für mich der Tank befüllt wird - erklärt er mir, dass die E 70 im Sommer an den Wochenenden immer voll ist, da dann die Bukarester an das bulgarische Schwarze Meer fahren. Bulgarien wäre billiger als Rumänien.
Die Donau erreichte ich dann in Russe, wo auch ein Grenzübergang nach Rumänien ist. Unproblematisch wie gestern erfolgt die Abfertigung. Den Bulgaren interessiert es wieder überhaupt nicht. Für die Brücke müssen nur Autofahrer 12 Lewa=6 € Maut zahlen. Ich darf so durch ;))

Nach Bukarest waren es nur noch 75 km. Im Verkehrsgewühle und auf breiten Plattenbau gesäumten Strassen geht es ins Zentrum.

Das Zentrum selbst sieht eigentlich genauso aus wie die Peripherie, unterbrochen nur durch ein paar ältere Gebäude. Da ich bereits 14 Uhr in Bukarest war, hatte ich Zeit um durch die Stadt zu laufen. Mich wundert es nicht, dass man Bukarest nicht als Städtereise auf dem Plan hat. Es gibt diese monumentalen Bauten und einen kleinen Bereich mit kleineren, älteren Häusern und Strassencafés.

Mittwoch, 21. April 2010

24. Von Galati nach Albena

24. Tag - 21. April 2010
Von Galati nach Albena 422 km
Gesamtkilometer: 9.318 km
Wartezeit an der Grenze: 1 Minute - 1 Min. RO 0 Min. BUL.


Als ich aufwache regnet es immer noch. Also ersteinmal der gewohnte Ablauf mit Frühstück, Aus-checken und Aufsatteln. Dabei merke ich, dass der Regen weniger wird. Die Strassen sind und blieben eine ganze Weile noch nass, aber es fährt sich doch besser ohne Regenkombi.
Um ins Donaudelt zu kommen, musste ich zunächst auf die andere Donauseite mit der Fähre fahren. Das ging schnell und unaufregend.
Zwei grosse Fähren pendeln hin und her.
Danach bin ich nach Tulcea und weiter am/ im Donaudelta entlang gefahren. Es ist Natur pur.
Wunderschön. In den kleinen Dörfern werden überall die Strassen erneuert, aber sonst sieht es aus, als ob die Zeit stehen geblieben ist.
Nachdem Donaudelta bin ich Richtung Constanta gefahren und habe beim notwendigen Tankstopp auch den Reifendruck kontrolliert, da das Motorrad den Morgen schon so merkwürdig gelenkt hat. Im Vorderreifen war erschreckend wenig Luft mit nur 0,8 bar. Ich habe wieder aufgefüllt und muss das nun weiter beobachten. Vielleicht waren die vielen Löcher und Schläge der letzten Tage nicht so förderlich.
Dann ging es zur griechischen Kultur. Direkt am Schwarzen Meer liegt in Histra ein Ruinenfeld, welches Anfang 1900 entdeckt und wieder ausgegraben wurde. Ich war völlig allein dort, ausser den zwei Eintrittskartenkassierern und den allgegenwärtigen Strassenkötern.
Am Ortseingang von Constanta habe ich dann in einem Strassencafé Claudiu und Laurenziu getroffen, zwei einheimische Motorradfahrer, die dort ihren Tee getrunken haben. So ca. 1 Stunde unterhalten wir uns über alles mögliche und dann fahre ich weiter durch das Verkehrsgewühle von Constanta.
Die Stadt und auch der Rest der rumänischen Küste sind komplett mit Touristenburgen und Plattenbauten erschlossen.
Abrupt endet der Beton mit der bulgarischen Grenze und geht wieder in Landschaft über. Die Grenze selbst war so, wie wir uns heutzutage eine EU Grenze vorstellen. Der Rumäne wollte den Pass und Fahrzeugschein sehen, den Bulgaren interessierte es überhaupt nicht.
In Bulgarien bin ich dann parallel zur Küste im Hinterland Richtung Varna gefahren und bin in einem ausgestorbenen Ferienresort in alter bulgarischer Pracht in einem Hotel untergekommen.

Ein kleiner Strandspaziergang durch dieses Kunstgebilde hat gezeigt, wie hier alles auf die Saison vorbereitet wird, so dass tausende Gäste kommen können. Aber ganz bestimmt nicht ich!

Dienstag, 20. April 2010

23. Von Odessa nach Galati

23. Tag - 20. April 2010
Von Odessa nach Galati 364 km
Gesamtkilometer: 8.896 km

Wartezeit an den Grenzen: 52 Minuten,
davon Min. 13 UA 25 MD, 10 MD, 4 RO



Ein ausgiebiges Frühstück im Hotel und danach ein Stadtbummel durch Odessa, so hat der Tag angefangen.
Leider hat dann auch nach 10 Minuten der Regen eiingesetzt, der mich dann den ganzen Tag begleitet hat.Wie gestern schon festgestellt, ist Odessa ganz nett. Maximal dreistöckige Häuser bilden das Staddtzentrum, die zum Teil schön renoviert sind. Highlights Odessas sind das Theater und die Potemkinsche Treppe.
Auffällig zu den bisher in der Ukraine getroffenen Menschen war, dass diese soweit freundlich und höflich waren. Das kann ich von denen in Odessa nicht behaupten.
Erst gegen Mittag checke ich aus dem Hotel aus und suche mir meinen Weg aus Odessa heraus. Dies stellt sich nicht so einfach dar, denn, Ihr ahnt es schon, in Odessa gibt es auch keine Vorwegweiser. Hinzu kommt noch, dass es ein cleveres System gibt. Es werden keine Ortsnamen angegeben. Nur Zahlen für die Orte wo man hin will. Gestern beim reinfahren nach Odessa habe ich mir schon so etwas gedacht, da es eine Tafel gab, wo von Süd, West, Nordrichtung jede Stadt eine Zahl hatte. Da ich Richtung Sueden nach Illichivesk wollte, musste ich also eine"1" finden. Bei Regen und knöcheltiefen Pfützen auf den Strassen gar nicht so einfach.
Nach Illichivesk bin ich der Küste gefolgt. Gestern hatte ich noch ueberlegt, wie Holperstrassen im Regen aussehen. Heute habe ich es gemerkt. Jede Pfuetze kann ein Loch sein, also drumherum fahren. Aber machmal ist die ganze Strasse eine Pfütze, dann hilft nur hindurch. Meine Füsse sind dank des Neoprensockentricks dann nach einigen Pfützen nass, aber warm gewesen.
Die Landschaft sah im Regen recht trostlos aus. Dazu kam, dass bisher die Infrastruktur wie Tankstellen und Schaschlikbrater sehr gut war, welches aber bereits hinter Odessa schlagartig nachgelassen hat.
Landesgrenzen sind Wettergrenzen. Diese alte Weisheit hat sich wieder bewahrheitet. Um so näher ich Moldawien gekommen bin um so weniger wurde der Regen.
Die Ausreise aus UA und Einreise nach MD lief wie bisher in den alten Sowjetrepubliken ab. Mit dem Pass vom Zoll zur Polizei laufen. Alles Ein- und Austragen. Fertig. Weiter. In Moldawien musste ich dann noch 12 UAH (1 EUR) Ökologieabgabe für die Durchfahrt zahlen.
Ich habe extra einen nördlicheren Grenzübergang gewählt, um wenigstens einen kleinen Eindruck von MD zu bekommen. Es sieht arm aus. Viele grosse Weinberge und verlassene ehemalige Kolchosen. Da ich aber nur ca. 45 km durch Moldawien gefahren bin, soll das kein abschliessendes Urteil sein.
Bei der Ausreise hat mich dann eine lange Schlange von wartenden Autos erwartet. Ich bin aber einfach daran vorbeigefahren und ein moldawischer Zöllner hat mich herangewunken. Pass in Empfang genommen und so für eine schnelle Abfertigung gesorgt.
Auf der rumänischen Seite das gleiche Spiel. Ein Zöllner will nur die Papiere sehen. Dann warte ich einen Moment, ein Grenzpolizist kommt, schaut sich den Pass von aussen an und das wars. So bin ich wieder in der EU. UND die STRASSEN sind besser :))
Ich bin noch bis Galati gefahren wo ein gespenstisch dampfendes Stahlwerk war. Aber wegen des Regens reichte es. Ausserdem wurde es langsam dunkel, so dass ich wieder ein Hotel gesucht und gefunden habe, wo ich auch die nassen Stiefel trocknen konnte.

Montag, 19. April 2010

22. Von Sevastopol nach Odessa


22. Tag - 19. April 2010
Von Sevastopol nach Odessa 637 km
Gesamtkilometer: 8.532 km


Die Ukraine ist gross und weit. Was auf der Lankarte klein und überschaubar aussieht, ist in Wirklichkeit einige Kilometer auseinander. Um von Sevastopol, wo ich am Morgen gestartet bin, die Krim zu verlassen, sind über 200 km zu fahren. Um dann über Kherson, wo der Dnepr ins Schwarze Meer mündet und Mikolajew nach Odessa zu kommen, sind es dann insgesamt 600 km.
Als ersten Zwischenstopp hatte ich Bachtschissaraj eingeplant. In Bachtschissaraj ist ein Khan-Palast und Moschee der Krimtartaren erhalten geblieben. Nach dem Besuch des Topkapipalasts vor zwei Wochen in Istanbul, ist es aber recht enttäuschend.
Weiter bin ich dann über Simferopol und Evpatoria an der Westküste der Krim entlang gefahren. Es ist ebenso erstaunlich, wie schnell sich die Landschaft ändert. Gerade noch in den Bergen mit Felsen, kommt man hinter Simferopol in eine steppenartige Landschaft. Das heisst eine Ebene bis zum Horizont, die Dank vieler Kanäle landwirtschaftlich genutzt wird. Die Dörfer sehen aber ärmlicher aus als die Dörfer im Süden der Krim. Zu kämpfen hatte ich mit dem Wind der konstant und stark aus Richtung Osten geblasen hat.
Mittagessen gab es dann bei einem der vielen Schaschlikbrater am Strassenrand. Über Holzfeuer braten die leckere Hammel- oder Schweinefleisch Schaschliks.

Die überall gesprochene Sprache in der Ukraine ist Russisch. Das Ukrainische sehe ich geschrieben als Hinweisschild oder Reklame. Es ist eine Mischung aus Russisch, Polnisch und Tschechisch. So heisst z.B. "Achtung" nicht wie im Russischen "Wnimanie", sondern wie im Polnischen "Uwaga". Nur die Buchstaben sind kyrillisch mit einem extra "i".

Eigentlich bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass die Strassen recht gut in Schuss seien. Das natürlich mit den üblichen Löchern und Holperern. Aber dann die E58/ M14 von Mikolajew nach Odessa war erschreckend. Diese viel befahrene Hauptstrasse stellte sich als asphaltierter Felddweg heraus. Da war selbst die Schotterpiste an der georgisch-armenischen Grenze besser zu fahren. Auf über 40 km ging es von Loch zu Loch oder daneben liegenden Felder, wo entnervte Autos die dritte oder vierte Fahrbahn angelegt haben. Nicht nur die Löcher, sondern auch der aufgewirbelte Staub waren recht anstrengend. Ich will nicht wissen, wie das bei Regen aussieht.
Nach Odessa reinzufahren, sah aus, wie am Morgen aus Sevastopol heraus zu fahren: Plattenbauten und O-Busse.
Das eigentliche Stadtzentrum von Odessa sieht aber älter und netter aus.

Sonntag, 18. April 2010

21. Von Feodosia nach Sevastopol

21. Tag - 18. April 2010
Von Feodosia nach Sevastopol 403 km
Gesamtkilometer: 7.895 km


Da es im Hotel erst 8 Uhr Frühstück gab und ich bereits gegen 7 Uhr wach war, bin ich am Morgen im Sonnenschein und kaltem Wind durch Feodosia gelaufen. Sanatorien, historische Bauten, russische Fahnen und viele kleine Büdchen prägen das Stadtbild.
Nach dem Frühstück breche ich das letztemal Richtung Osten auf. Aber nur für 50 km. Laut Reiseführer und UNESCO liegt auf der Halbinsel Kertsch eines der zehn saubersten Gebiete der Welt, das Kap Kasantip.
Es liegt am Assowschen Meer, welches ca. 50 km von Feodosia und 25 km vom Schwarzen Meer entfernt liegt. So sauber kam mir es gar nicht vor, aber auf jedenfall war es interessant die steppenartige Landschaft dorthin zu duch fahren.
Nachdem ich in Feodosia zurück war, bin ich dann richtig Richtung Westen gefahren.
Hinter Feodosia ging es sofort in die Berge. Mir war gar nicht bewusst, dass das Krimgebirge über 1.000 Meter hoch ist. Es war traumhaft zum Motorrad fahren. Eine leere Strasse, Serpentinen auf über 100 km, Sonnenschein, blauer Himmel, 16 Grad und neben mir immer wieder andere Blicke aufs Schwarze Meer, welches eher dunkelblau, hellblau oder grün war. So ging es bis kurz vor Jalta, wo ich dann auf eine grosse Strasse gekommen bin, die nach Livadija führte.
Genau genommen hat die Konferenz von Jalta nämlich nicht in Jalta, sondern in Livadija statt gefunden. Dort ist der ehemalige Sommerpalast des Zaren, der wärend der Konferenz von Jalta als Tagungsort und Residenz von Roosvelt diente. Die Russen und Briten hatten andere Paläste in der Umgebung als Residenzen.
In den Livadija Palast kommt man nur mit Führung, an die ich mich notgedrungen anschliessen musste. Die Führungen sind in Russisch, wobei die Darstellung und Präsentation des Palasts sich in den letzten
25 Jahren nicht geändert haben wird.
Dieser Ort mit seiner wunderschönen Lage und die mit dem Palast verbundene Geschichte waren es wert einen länger Stopp eingelegt zu haben.
Danach ging es zum Neuschwanstein der Krim: dem Schwalbennest.
Beim Schwalbennest handelt es sich um ein Schlösschen, welches auf einer Klippe direkt über dem Meer gebaut wurde. Die Lage und Blick aufs Meer sind tatsächlich toll!
Bis nach Sevastopol ging es weiter an der Küste entlang. Teilweise kam es mir vor wie auf Korsika, nur dass die Strassen breiter und schlechter waren.
Sevastopol als Stützpunkt der ukrainischen und russischen Schwarz Meer Flotten war früher eine gesperrte Stadt. Als Übernachtung habe ich das Hotel Ukraina gefunden, welches wohl mal
der Stolz der Stadt gewesen sein muss. Heute bietet es zu akzeptablen Preis Übernachtung an und hat eine Stojanka, wo mein Motorrad gut untergekommen ist.
Beim Bummel durch das Stadtzentrum, welches direkt an der Hafenbucht liegt, habe ich die Kriegsschiffe beider Flotten gesehen und auch die vielen Sevastopoler, die den schönen Sonntagabend in der Abendsonne genossen haben.
Bei Schaschlik und Koktebel Muskat Wein am Hafen lass ich den Tag ausklingen.